Mein Leipzig lob’ ich mir!

6. November 2016

Die Arbeitsaufträge in unserem Büro Leipzig wurden ab Ende 2013 sehr viel weniger, nachdem die Offshore Plattformen HelWin alpha, BorWin beta und SylWin alpha an ihren Bestimmungsorten in der Nordsee stationiert waren. Leider wurde auch der Auftrag für die nächste Plattform BorWin 3 überraschenderweise nach Dubai vergeben. Für mich als Statiker wurde es deshalb in Hamburg etwas langweilig.
Glücklicherweise kam im April 2014 eine Anfrage aus Erlangen nach einem kurzfristig verfügbaren Statiker für Spezialberechnungen beim Bau von Energieübertragungseinrichtungen. Mein Chef schickte mich, weil er mir das als Einzigem zutraute. In Erlangen wurde ich gut aufgenommen und fühlte mich auch gleich wie der sprichwörtliche Fisch im Wasser.
Nachdem sich ab 2014 meine freiberufliche Tätigkeit als Statiker sehr stark nach Leipzig hin ausgeweitet hat, bot es sich an, auch meinen Arbeitsort dauerhaft zu verlegen. Also griff ich sofort zu, als mir eine feste Anstellung in Erlangen angeboten wurde. Die Entfernung von meinem Wohnort nach Erlangen ist etwa genauso weit wie nach Hamburg; aber die Fahrzeit über die Autobahn A71 / A73 oder auch über die A9 / A3 ist wesentlich kürzer.
Das Ganze hat auch noch den Charme, daß Leipzig für mich sozusagen am Wegesrand liegt. Falls dort Ortstermine auf den Baustellen erforderlich sind, biege ich auf der Wochenend-Heimfahrt über die A9 mal eben kurz nach Leipzig ab und erledige dort meine Baustellentermine.

Mein Leipzig lob’ ich mir!

6. November 2016

Die Arbeitsaufträge in unserem Büro Leipzig wurden ab Ende 2013 sehr viel weniger, nachdem die Offshore Plattformen HelWin alpha, BorWin beta und SylWin alpha an ihren Bestimmungsorten in der Nordsee stationiert waren. Leider wurde auch der Auftrag für die nächste Plattform BorWin 3 überraschenderweise nach Dubai vergeben. Für mich als Statiker wurde es deshalb in Hamburg etwas langweilig.
Glücklicherweise kam im April 2014 eine Anfrage aus Erlangen nach einem kurzfristig verfügbaren Statiker für Spezialberechnungen beim Bau von Energieübertragungseinrichtungen. Mein Chef schickte mich, weil er mir das als Einzigem zutraute. In Erlangen wurde ich gut aufgenommen und fühlte mich auch gleich wie der sprichwörtliche Fisch im Wasser.
Nachdem sich ab 2014 meine freiberufliche Tätigkeit als Statiker sehr stark nach Leipzig hin ausgeweitet hat, bot es sich an, auch meinen Arbeitsort dauerhaft zu verlegen. Also griff ich sofort zu, als mir eine feste Anstellung in Erlangen angeboten wurde. Die Entfernung von meinem Wohnort nach Erlangen ist etwa genauso weit wie nach Hamburg; aber die Fahrzeit über die Autobahn A71 / A73 oder auch über die A9 / A3 ist wesentlich kürzer.
Das Ganze hat auch noch den Charme, daß Leipzig für mich sozusagen am Wegesrand liegt. Falls dort Ortstermine auf den Baustellen erforderlich sind, biege ich auf der Wochenend-Heimfahrt über die A9 mal eben kurz nach Leipzig ab und erledige dort meine Baustellentermine.

Brücke über den Schlackenbach – Noch so ein Schildbürgerstreich

2. Februar 2014

Salzlandkreis
– Der Landrat ?
Karlsplatz 37
06406 Bernburg
Sehr geehrter Herr Gerstner,
hiermit beantrage ich den Rückbau der an der Brücke über den Schlackenbach im Verlauf der K2112 in der Ortslage Belleben vorgenommenen Änderungen.
Begründung:
Im vergangenen Jahr wurden an dieser Brücke (siehe Bild 1) Lage der Brücke über Schlackenbach Arbeiten durchgeführt, in deren Verlauf der Durchflußquerschnitt (Bild 2) Schlackenbachbrücke stark verringert wurde.
Die Durchflußkapazität dieses Brückendurchlasses ist jedoch für die Ortslage Belleben von existenzieller Bedeutung, da hier die Niederschläge eines Einzugsgebietes von mehr als 1.000 Hektar hindurchfließen.
Um die Größenordnung zu verdeutlichen: Im Verlaufe eines Flurneuordnungsverfahrens wurden durch das Büro Geoflux aus Halle die Wassermassen errechnet, die durch diese Brücke hindurchfliesen müssen. Allein von den oberhalb liegenden 648 Hektar Ackerland fließen bei einem Starkregen (50-Jahres-Regen) innerhalt von maximal 4 Stunden ca. 137.220 Kubikmeter Wasser hier durch.
Bereits während der letzten Regenereignisse (zum Beispiel August 2013) war die Durchflußkapazität voll ausgelastet; der Brückenquerschnitt also gefüllt. Bei einem 50-Jahres-Ereignis besteht die Gefahr, daß hier das Wasser zurückstaut und nicht nur mehrere Wohngrundstücke, sondern vor allem auch unsere Kirche überflutet.
Bekanntlich ist es in Belleben in den letzten Jahren wiederholt zu schweren Überschwemmungen gekommen, ohne daß ein 50-Jahres-Regen ursächlich war. Das Problem liegt einfach darin, daß der Schlackenbach ein sehr großes Einzugsgebiet hat, welches über die Flurgrenzen hinaus bis in den benachbarten Landkreis an die Ortschaften Ihlewitz, Roda und Welfesholz heranreicht.
Aus meiner eigenen beruflichen Erfahrung ist mir übrigens bekannt, daß bei Brückenbauarbeiten regelmäßig immer auch hydraulische Berechnungen anzustellen sind. Um so mehr verwundert es mich, daß die Bauverwaltung des Landkreises eine derartige Einengung des Abflußquerschnittes zulassen konnte. Und das, obwohl von Anwohnern und dem Bauamt der Stadt Könnern hier schon während der Bauphase mehrfach Bedenken an die Baufirma und die Bauleitung herangetragen wurden.
Außerdem weise ich darauf hin, daß, meines Erachtens, im Falle eines Hochwasserereignisses der Landkreis schadensersatzpflichtig werden könnte, falls es sich herausstellt, daß die Durchlaßverengung ursächlich für die Schäden war.

Mit freundlichen Grüßen
Belleben, den 01.02.2014
(Volker Lange)

Anlage:
2 Bilder

Sanierung Schloß Piesdorf – Eine lange Geburt

29. Januar 2014

Es war eine derjenigen seltenen Verkettungen von glücklichen Zufällen, die unserem Leben eine so entscheidende Wendung verschaffen können. Irgendwann im naßkalten Winter des Jahres 2002 saß ich mal wieder in einem Seminar in der Propstei Johannisberg, dem “Deutschen Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege”, um mir bergeweise Vorträge über statische Berechnungen und Berechnungsmethoden an alten Bauwerken einflößen zu lassen. Was andere Leute an Bier brauchen, das brauche ich an Bildung. Auch eine Form von Suchtverhalten. Obwohl ein gelegentliches Bier mir aber auch mal schmeckt.
Plötzlich, wir hatten gerade einen Vortrag aus dem Hause von Professor Haberland (Kassel) klingelte mein Handy und ich stürzte panisch zur Tür hinaus; ärgerlich darüber, mal wieder die Stummschaltung vergessen zu haben.
Es meldete sich eine ausländische Stimme, ein gewisser Herr Giancarlo M. aus Braunschweig. Es war ein kurzes Gespräch: Er suche in der Gegend von Belleben einen Bauingenieur und ob wir demnächst mal miteinander reden könnten. Er würde sich dann melden. Was er auch wenige Tage später auch wirklich tat. Er wolle das Schloß Piesdorf kaufen und bräuchte meinen Rat.
So begann es.
Der Herr Giancarlo M. kaufte das Schloß, das gerade erst vor wenigen Tagen an eine Berliner Immobilienfirma verschleudert worden war. Wir begannen sofort mit der Arbeit. Und das in zwei Richtungen. Einmal ging es darum, das Gebäude vor Vandalismus und Verwahrlosung zu schützen und dazu nach Außen sichtbar einen Fortschritt zu dokumentieren. Zum anderen müssen, und das insbesondere bei der Sanierung von Baudenkmalen, alle Arbeiten vom Bauordnungsamt und der Denkmalsbehörde genehmigt sein. Also hieß das, schnellstmöglich das Gebäude (immerhin 1.800 m² Wohnfläche) aufmessen, Zeichnungen fertigen, Konzepte schreiben, und so weiter und so fort.
Inzwischen arbeite ich seit 12 Jahren, von 2002 bis heute (2014) an diesem Objekt und wurde damit sogar zweimal in der
Mitteldeutschen Zeitung erwähnt.
Wieso eigentlich, so frage ich mich manchmal rückblickend, konnte so ein, eigentlich nicht besonders großer Auftrag, mein weiteres Leben derart positiv beeinflussen? Nun, dafür gibt es wohl mehrere Gründe. Erstens ist damit eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit verbunden. Nicht zu vergessen: Im Bauwesen und somit auch in der Bauplanung hatten wir damals, beginnend etwa 1997 und bis etwa 2005 andauernd, eine ziemliche Depression durchzustehen. Die Regierung Kohl hatte nach der Wiedervereinigung durch ihre ungeschickte Steuergesetzgebung einen Bauboom ausgelöst und diesen dann 1996 sehr abrupt gestoppt. Die Bauwirtschaft hatte lange daran zu knabbern.
Zweitens, und das ist wichtig, war der Auftrag nicht so groß, als das er mich voll gefordert hätte. Daraus ergab sich die Möglichkeit, von einer relativ gesicherten finanziellen Position nach neuen und lukrativen Aufträgen Ausschau zu halten. Ich war nicht mehr gezwungen jedem Auftrag um jeden (Honorar-)Preis hinterher zulaufen um mich dann unter Wert zu verkaufen. In den Honorarverhandlungen konnte ich jetzt doch recht selbstbewußt auftreten. Das machte sich entsprechend auch positiv in meiner Steuererklärung bemerkbar.
Drittens, aber am Wichtigsten, bewirkt so ein Auftrag doch eine deutliche Steigerung des Selbstwertgefühls und des Vertrauens in die eigene Leistungsfähigkeit.
Und so sah das “Kindchen” mal vor 150 Jahren aus und so ist es auch wieder geworden.
Übrigens ist Piesdorf schon immer ein idyllisches Dörfchen gewesen, wie dieses zur gleichen Zeit entstandene Gemälde zeigt. Es bietet einen Blick auf das alte Piesdorf, aus Richtung Osten von Strenznaundorf her. Links der Friedhof, rechts auf dem Berg das Grundstück Meyer. In Bildmitte das Türmchen (der Dachreiter) der alten Dorfkirche. Dahinter etwas rechts die Dachlandschaft des alten Schlosses Piesdorf vor dem Umbau in den 1860iger Jahren.
Piesdorf ist auch heute ein sehr beliebter Wohnort. Vor allem auch unter jungen Leuten.

Planungen zum Hochwasserschutz endlich vorgelegt

29. Januar 2014

Hallo,
hier mal eine kurze Information über die Beratung zum Hochwasserschutz Belleben am 28. Januar im Kleinen Saal Kulturhaus. Ich habe leider nicht von Allen die eMail-Adresse; ihr könnt das aber gerne an Andere weiterleiten. Ich habe auch ein paar Videos und Bilder zu Youtube und Google hochgeladen. Einfach unter Hochwasser Belleben googlen.

Also zur Beratung:
Anlaß war die Vorstellung der Planunterlagen zum Hochwasserschutz Belleben.
Eingeladen hatte Herr von Daniels, in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft Flurneuordnung Belleben.
Anwesende: ALFF Dessau; Büro Geoflux aus Halle, Büro Grontmij aus Potsdam, Ulf Parnow, Peter Goll, Wolfgang Beer, Ralf Wiebach, Mario Brauns, Volker Lange.
Die Vertreter der Büros Geoflux und Grontmij haben ihre Planungen vorgestellt. Darin waren unsere Vorschläge vom Oktober 2013 durchaus berücksichtigt.
So soll:
1. Am Ortsausgang Belleben in Richtung Alsleben; also dort von wo im August der Schlamm vom Acker bei Beckers durch die Garage gelaufen ist, wird der Ackerzipfel zwischen Alslebener Strasse und den Ställen still gelegt und in Grünfläche umgewandelt, damit sich dort der Schlamm absetzen kann.
2. Am Ortsausgang Sanderslebener Strasse, hinter Könneckes, wird die Lange Wiese als Regenrückhaltebecken ausgebaut, um das Wasser aus Richtung Tröge und Bahnübergang Bude 32 (Eisengießereiweg) aufzuhalten.
3. In der Schindergrund wird ein Wirtschaftsweg als Damm gebaut. Dieser führt von der Stallanlage entlang der Friedhofsmauer bis zum Windmühlenweg. Weiterhin soll weiter hinten an der Schnitzelmiete ein Grünstreifen quer zum Gefälle entstehen. Also der jetzt schon vorhandene Weg wird ein Stück verlängert.
Wir, also Ralf, Mario Brauns und ich, haben dann dem ALFF auch mitgeteilt, daß wir das Problem Schindergrund als allererste Priorität ansehen.
Wir haben dann noch diskutiert, ob am Ausgang der Schindergrund, also unmittelbar hinter dem Grundstück Böckel, eine weitere Staufstufe entstehen soll. Das würde ich aber mal gerne mit den Böckels und den anderen Anwohnern besprechen.
Weitere diskutiert haben wir auch über das Problem Gerbstedter Strasse. Grontmij will dort eine kleine Grünfläche einrichten, mit Überlauf in Richtung Fabrikteiche. Diese schafft allerdings, selbst bei 10% Gefälle, nur 0,2 m³/s, was viel zu wenig ist. Nach der Berechung von Grontmij sollen trotzdem noch weitere Wassermassen über die Gerbstedter Strasse ablaufen. Zum Teil in der Regenwasserleitung, aber zum größten Teil oberirdisch.
Das müßte man aber noch mal mit den Anwohnern besprechen, wie die das sehen.

Was mir noch wichtig ist: Der ALFF meint, wenn Alles optimal läuft, könne man vielleicht 2016 mit dem Bau beginnen. Aber nur wenn es wirklich gut läuft. Deshalb wäre darüber nachzudenken, ob es Maßnahmen gibt, die man vorziehen könnte, ohne irgendwelche Fördermittel zu verlieren.
In der Ausführungsplanung, die jetzt irgendwann folgt, geht es aber noch um wichtige Feinheiten.
Aber so insgesamt hatte ich schon den Eindruck, daß sich da etwas tut.

Tochter Jasmin – im zarten Alter von 7 Jahren

25. Dezember 2013

So sah Tochter Jasmin im zarten Alter von 7 Jahren aus. Gemalt von Michaela Weihnachten 2013

Tochter Jasmin im Alter von sieben Jahren.

Volker als strammer NVA-Soldat

25. Dezember 2013

Hier hat mich Michaela wieder einmal verewigt: Als strammer NVA-Soldat.

NVA-Soldat Volker 1973

Umlagen für die Gewässerunterhaltung

25. Dezember 2013

Seit einigen Monaten ist die Rede davon, daß neue Gebühren zur Unterhaltung der Gewässer II.Ordnung erhoben werden sollen. Deshalb habe ich jetzt einen Leserbrief an die Lokalredaktion der MZ geschrieben, der nachfolgend beigefügt ist:

Sehr geehrter Herr Valtink,
der Gedanke, daß die Grundeigentümer für den Unterhalt der Gewässer II. Ordnung selbst zahlen sollen, klingt zunächst einmal ganz vernünftig. Aber: Dafür bezahlen wir doch schon! Über die Grundsteuer und die Gebühren für die Regenwasserkanäle. Und da die Grundsteuern gerade kräftig erhöht wirden und die Regenentwässerungsgebühren von Anfang an reichlich bemessen waren, sollte doch Geld im Überfluß vorhanden sein.
Aus Ihrem Artikel war für mich leider nicht so ganz erkennbar, wer denn nun hier zusätzlich zur Kasse gebeten werden soll, alle Eigentümer der Wohngrundstücke, oder nur die direkten Anlieger der Gräben? Nur die Wohngrundstücke oder auch die Eigentümer der landwirtschaftlichen Flächen? Es wäre ja hier auch einmal darauf hinzuweisen, daß es ausschließlich der Schlamm von den Äckern ist, der infolge unsachgemäßer Bewirtschaftung der Flächen bei jedem, auch nur etwas kräftigerem Landregen, zunächst unsere Straßen und dann die Gräben zusetzt. Also wäre es doch im Sinne der Gerechtigkeit, hier das Verursacherprinzip anzuwenden! Alternativ, damit unsere Bauern nicht noch stärker in die Armut abgleiten, könnte man ihnen ja auch die Möglichkeit einräumen, hier selbst tätig zu werden, indem sie durch sachgerechte Bewirtschaftung der Felder die Bodenerosion vermeiden und somit das ständig erforderliche Schlammräumen in den Gräben überflüssig machen. Das würde der Umwelt gut tun und uns Allen eine Menge Geld ersparen. Geld, daß wir dann wieder beim ortsansässigen Handwerker ausgeben könnten.
Dipl.-Ing. Volker Lange
Alslebener Strasse 59
06420 Könnern
Tel.: 0170 73 48 860
Fax: 03212 73 48 860
eMail: volkerlange@gmx.de
Internet: www.volkerlange.de
Aktuelles: www.volkerlange.de/blog

Wasser im Keller

20. Dezember 2013

Ein Problem, das in unserer Gegend recht häufig nach der Kanalisierung der Ortschaften auftaucht besteht darin, daß plötzlich die vorher trockenen Keller unter Wasser stehen.
Das kann verschiedene Ursachen haben.
Zum einen steigen seit einigen Jahren in ganz Sachsen-Anhalt die Grundwasserstände. Auf Feldern und Wiesen, auf denen früher in den heißen Sommermonaten fast alles verdorrte, wachsen jetzt plötzlich Schilf und Butterblumen. Das könnte daraus resultieren, daß die zu DDR-Zeiten üblichen großflächigen Grundwasserabsenkungen infolge des Bergbaus und Meliorationsarbeiten zugunsten der Landwirtschaft eingestellt wurden.
In unserem Nachbarort Alsleben, in der Thomas-Müntzer-Siedlung, könnte es durch den Neubau des ALDI-Marktes an der alten B6 verursacht sein. Damals wurde ein unterirdischer Kanal, der das Schichtenwasser aus Richtung Lindenhof / Hasenberg ableitete unterbrochen.
In einigen Orten gibt es jedoch im Zusammenhang mit der Neuverlegung der Ortskanalisation spezielle Ursachen, die ich im nachfolgenden Schreiben mal dargestellt habe. Dieses Schreiben habe ich nicht nur an die Zeitung, sondern auch an die umliegenden Abwasserverbände geschickt. Passiert ist allerdings leider wenig. Die betroffenen Bürger wurden (wieder einmal) mit ihren Problemen allein gelassen.

Hier mein damaliges Schreiben im Original:
Wasser im Keller
In den letzten Wochen wurde gelegentlich in der MZ das Problem der steigenden Grundwasserstände und damit verbunden das Eindringen von Grundwasser in die Keller diskutiert. Speziell in unserer Region, also Belleben und Umgebung, hört man immer wieder die Meinung, daß dieses erst nach dem Verlegen der Abwasserleitungen aufgetreten sei.
Hier kann es meines Erachtens durchaus eine Ursachenverkettung geben. Wir haben als Baugrund in der Regel trockenen Lehm. Dieser wirkt wie eine Abdichtung für die Keller. Wenn jetzt Abwasserleitungen verlegt werden, dann müsssen die Rohrleitungsgräben anschließend mit Sand und Kies verfüllt werden. Diese Grabensysteme wirken aber wie eine Drainage, die das Oberflächen-, Schichten- und Grundwasser sammelt und, in ungünstigen Fällen, bis an die Kellermauern heranführt, wo es dann durch Fugen und Risse in die Keller eindringt.
Wie ist dieses Problem jetzt zu lösen? Natürlich sind wir alle froh, daß endlich auch bei uns Abwasserleitungen verlegt werden. Und die Tiefbauer müssen natürlich auch ihre Arbeiten fachgerecht ausführen. Deshalb sind die Rohrleitungsgräben mit Sand zu verfüllen, weil sich Lehm nicht so gut verdichten läßt. Wir müßten sonst über Jahre hinweg mit Querrinnen (Setzungsmulden) auf den Straßen leben.
Man kann den Hauseigentümer deshalb nur empfehlen, die ihre Kellerwände nachträglich im Bereich der Rohrgräben mit einer druckwasserhaltenden Sperrschicht zu versehen und vor allem die Wanddurchführungen sorgfältig abzudichten.
Weiterhin wären die Rohrleitungsgräben dort, wo Setzungsmulden akzeptiert werden können, mit Lehm oder besser Ton zu verfüllen. Damit würde der unterirdische Wasserfluß unterbrochen.
Selbstverständlich sollte man aber auch darauf achten, daß die Rohrverlegearbeiten fachgerecht ausgeführt werden. Aus meiner beruflichen Tätigkeit sind mir da eine ganze Reihe möglicher Fehlerquellen bekannt.
Zum Schluß noch ein ganz wichtiger Aspekt: Die oben beschriebene Drainagewirkung der kiesgefüllten Rohrgräben findet natürlich in beiden Richtungen statt. Führt auch dazu, daß der Baugrund entwässert, also ausgetrocknet, oder gar Material ausgeschwemmt wird. Dann kommt es plötzlich an den Häusern zu Rissbildungen infolge nachträglicher Setzungserscheinungen im Baugrund durch Volumenänderungen. Man sieht das sehr schön an einem Badeschwamm, wenn dieser nach Benutzung wieder austrocknet.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Lange

Abwasser Belleben – Unsere Meinung damals, 15. November 2004

19. Dezember 2013

Hier nun nachfolgend ein weiterer Brief von mir an die Zeitung. Es ist leider genauso gekommen, wie es zu befürchten war. Aber egal: Hauptsache der AZV darf großzügig bemessene Gebühren kassieren. Die Kosten für die ständigen Wartungsarbeiten werden ja sowieso auf uns Zwangs-Gebührenzahler umgelegt.

Hier nun der Originaltext von damals:

Sehr geehrter Herr Steinborn,
vielen Dank für Gelegenheit, über das Abwasserproblem in Belleben öffentlich in der Mitteldeutschen Zeitung diskutieren zu dürfen.
Vielen Dank auch an Herrn Schulze, für die sachliche Antwort auf meinen Leserbrief.
Was mir in der Argumentation von Herrn Schulze fehlt, ist eine vorurteilsfreie und nachvollziehbare Abwägung der wirtschaftlichen und ökologischen Vor- und Nachteile der beiden Lösungsansätze zentrale oder dezentrale Abwasserentsorgung.
Einen kleinen Hinweis auf seine private Meinung hat uns Herr Schulze in der Gemeinderatssitzung vom 26. Oktober bereits gegeben, indem er öffentlich zugab: ?Die Abwasser von Belleben kann man notfalls auch mit dem Wassereimer wegtragen.? (!!!).
Viel deutlicher konnte er die Sinnlosigkeit einer mehr als 12 Kilometer langen Druckleitung mit Unterquerung der Saale gar nicht ausdrücken. Es würde sicher Niemand mit einem Tieflader zur Kaufhalle fahren, nur um von dort eine Kiste Bananen abzuholen.

Aber auch unter ökologischen Aspekten macht der Anschluß an die Kläranlage Könnern wenig Sinn. Auf Grund meiner eigenen beruflichen Erfahrungen, nach Gesprächen mit den beteiligten Ingenieurbüros und nach Recherchen im Internet ist mir bekannt, dass Kläranlagen des in Könnern gebauten Typs erst bei einem Anschlußwert von 40.000 Einwohnern so richtig funktionieren können. Außerdem müssen die eingeleiteten Abwässer möglichst frisch sein, damit die Bakterienkulturen der biologischen Reinigungsstufe nicht verhungern.
In Könnern sind allerdings derzeit weit weniger als 8.000 Einwohner angeschlossen. Außerdem, wegen der langen Transportleitungen aus Alsleben, Beesenlaublingen und Rothenburg, sind die von dort zufließenden Abwässer schon derart durch Fäulnisbakterien zersetzt, dass das biologische System nicht optimal arbeiten kann. Dieses Problem hat meines Erachtens auch die Kläranlage Bernburg; denn dort musste noch eine Schilfkläranlage mit Schönungsteichen gebaut werden. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass trotz aufwändiger Sanierung auch die Bernburger Anlage nicht richtig arbeitet.

Meines Erachtens handelt der Abwasserverband sehr kurzsichtig, wenn die Gemeinden Belleben, Strenznaundorf und Nelben zwangszweise an die zentrale Kläranlage Könnern angeschlossen werden. Auch unter Berücksichtigung der in Aussicht gestellten Fördermittel. Es fließt dann zwar kurzfristig frisches Geld in die Kassen; gleichzeitig steigen aber die Betriebskosten an, weil zum Beispiel die neuen Rohrnetze und Pumpstationen wegen der geringen Auslastung ständig von Verkrustungen freigespült und gereinigt werden müssen.

Wenn die Wirtschaftlichkeit einer Investition zu untersuchen ist, sollte man immer auch fragen: Wirtschaftlich für wen?
Es soll auch Autoverkäufer geben, die einem arbeitslosem Familienvater einen teuren Luxuswagen aufschwatzen, obwohl der das Auto eigentlich nur zum Einkaufen braucht. Für das Autohaus und die Bank ist das sicher ein lohnendes Geschäft, die Familie ist dann jedoch höchstwahrscheinlich pleite.

Für uns stellt sich das ähnlich dar. Es gibt im Baustoffhandel sehr viele behördlich zugelassene Systeme, die die häuslichen Abwässer zuverlässig reinigen. Zu weitaus geringeren Kosten als die zentralen Kläranlagen dies können. Weil eben die teuren Kanalnetze und deren Unterhalt entfallen. Es muß eben nur der Wille vorhanden sein, eine Lösung für den Bürger zu erarbeiten, nicht gegen ihn.

Mit freundlichen Grüßen!
Volker Lange, Belleben